Waldbrand große Ausdehnung ca. 4000qm Ederseerandstraße

Einsatzdetails:

Einsatzbericht:

Am frühen Mittwoch Abend wurden zuerst die Feuerwehren aus Netze, Sachsenhausen und Waldeck sowie das Führungsteam der Stadt Waldeck zu einem F Wald 1 (Waldbrand kleineren Ausmaßes) nach Waldeck an die Ederseerandstraße Fahrtrichtung Nieder-Werbe alarmiert. Währenddessen befand sich die Feuerwehr Sachsenhausen noch bei einem weiteren Einsatz F 2 in Höringhausen, wo aber bereits die Aufräumarbeiten stattfanden. Noch auf der Anfahrt wurde das Einsatzstichwort auf F Wald 2 (bestätigter Waldbrand mit Ausbreitungsgefahr) erhöht. Dadurch wurde die Feuerwehr aus Nieder-Werbe, sowie die Feuerwehr Bad Wildungen mit zwei Tanklöschfahrzeugen nachalarmiert. Außerdem rüstete sich nach der Alarmstufenerhöung bereits ein Trupp des LF10 Kats auf der Anfahrt mit Atemschutz aus.

Das LF10 Kats aus Waldeck traf zuerst an der Einsatzstelle ein und wurde zuvor bereits durch Passanten eingewiesen. An einem Hang ca. 150 Meter im Wald brannte ca. 4000 Quadratmeter Waldboden. Unmittelbar wurde ein Löschangriff mit Hilfe des Waldbrandsets und dem Löschwassertank des Fahrzeugs aufgebaut. Ein Trupp begann unter Atemschutz mittels D-Hohlstrahlrohr mit den ersten Löschmaßnamen. Ein weiterer Trupp begann mit Feuerpatschen den äußeren Rand des Feuers auszuschlagen, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern. Durch das Waldbrandset war es dem Atemschutztrupp möglich, sich relativ einfach den Hang hinauf zu bewegen und einen adäquaten Löscherfolg zu erzielen. Die Schläuche des Sets sind kleiner und leichter als normal und damit besonders für dieses unwegsame Gelände geeignet.

Direkt nach dem Eintreffen der weiteren Kräfte wurden Einsatzabschnitte gebildet und eine Wasserversorgung zum LF10 Kats als Brandstellenpumpe aufgebaut. Hierzu wurde Wasser aus dem Edersee mittels zweier elektrisch betriebener Tauchpumpen entnommen und in einen 3.000l umfassenden Faltbehälter auf dem Parkplatz vor dem Wald gefördert. Von dort aus wurde es durch die Nieder Werber Tragkraftspritze zur Brandstelle gepumpt. Im weiteren Verlauf wurde dort Bio-Schaummittel als Netzmittel beigemischt.

Während der Aufbauzeit der Wasserentnahme aus dem Edersee, wurde Löschwasser aus dem Fahrzeugtank des HTLF sowie aus dem TLF 16/24 der Feuerwehr Bad Wildungen eingespeist. Das HTLF fuhr 2x im Pendelverkehr nach Waldeck-West, um aufzutanken und weiters Löschwasser bereitzustellen.

Im weiteren Verlauf wurden durch die Mittleren Löschfahrzeuge (MLF) aus Waldeck und Netze ein zweites und drittes Rohr aufgebaut und damit weitere Löschmaßnamen in Gang gesetzt. Das Feuer wurde von allen Seiten bekämpft. Da dies dann nur noch mit C-Schläuchen möglich war, war viel Manpower erforderlich um die Schläuche den Hang hinauf zu bewegen.

Nach kurzer Zeit war bereits keine deutliche Flammenbildung mehr zu sehen. Jedoch versteckten sich im Waldboden und an Ästen und Baumstumpfen viele Glutnester. Diese wurden mittels sämtlicher Wärmebildkameras aufgespürt und abgelöscht. Dies nahm durch die Lage am Hang sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch. Hierzu wurde das Personal an der Brandstelle mehrfach ausgewechselt. Alle an der Einsatzstelle vertreten Stadtteile haben Hand in Hand zusammen gearbeitet und gemeinsam dem Feuer den Gar aus gemacht.

Aufgrund der nach und nach eintretenden Dunkelheit wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet. An der Brandstelle wurden die die Fahrzeuglichtmasten von MLF sowie LF10 Kats ausgefahren, sowie eine mobile Beleuchtungsgruppe aufgebaut. Auf dem Parkplatz sowie an der Wasserentnahmestelle wurden die Fahrzeuglichtmasten der Fahrzeuge aus Netze und Sachsenhausen in Betrieb genommen. Außerdem kam der auf dem MLF Netze verlastete ALDEBARAN zum Einsatz, welcher eine 360° Ausleuchtung schafft.

Um ca. 19:07 Uhr konnte „Feuer aus“ an die Leitstelle gemeldet werden. Durch das schnelle und gezielte Eingreifen der Feuerwehr sowie ein früher Absatz des Notrufs durch die Passanten vor Ort konnte weiterer Schaden für Wald und Umwelt abgewendet werden, denn dieser Einsatz hätte aufgrund der Trockenheit deutlich schlimmer ausgehen können. Die Einsatzstelle wurde zurückgebaut und die verschmutzten Schläuche und Gerätschaften wurden in die Mulde des in Sachsenhausen stationierten WLF zum Abtransport verladen. Aufgrund der vorangeschritten Zeit und dadurch, dass es auch schon der zweite Einsatz in Folge an dem Tag war, gab es Verpflegung an der Einsatzstelle. Um am Ende den Faltbehälter mit dem überflüssigen Wasser zu entleeren, kam der Wasserwerfer (Wasserringmonitor) des HTLF zum Einsatz.

Zur Dokumentation des Einsatzes sowie zur Übernahme des Funkverkehrs an der Einsatzstelle war der Einsatzleitwagen sowie das Führungsteam (ÖTEL) der Stadt Waldeck vor Ort. Zusammengefasst waren knapp 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Waldeck, Sachsenhausen, Netze, Nieder-Werbe, Bad Wildungen und der Polizei an der Einsatzstelle.