Gülletankzug umgekippt, Gefahrstoff tritt aus

Einsatzdetails:

Einsatzbericht:

Die Feuerwehr Netze sowie der Wechsellader und der Einsatzleitwagen aus Sachsenhausen wurden heute morgen zunächst mit dem Stichwort „H 1 Ölspur – LKW verliert Öl“ auf die Bundestraße B485 zwischen Netze und Buhlen alarmiert. Vor Ort am Abzweig Waldeck Bahnhofstr. stellte sich allerdings heraus, dass ein Gülletankzug vollständig von der Fahrbahn abgekommen und auf der Seite liegend im Straßengraben zum stehen kam.

Der mit ca. 30.000l beladene Auflieger befand sich noch an der Zugmaschine, aus der sich der Fahrer selbständig befreien konnte. Bei der weiteren Erkundung stellte sich heraus, dass neben der Gülle auch Diesel aus dem Fahrzeugtank austrat. Aufgrund dieser Lage wurde das Alarmstichwort auf H GEFAHR 1 erhöht, wodurch die Feuerwehren Waldeck, Sachsenhausen mit Vollalarm, das Führungsteam (ÖTEL) der Stadt Waldeck und Bad Wildungen mit der Gefahrstoffkomponente nachalarmiert wurden.

Eine weitere Ausdehnung des in den Bach gelaufenen Gülle/Diesel-Gemischs stoppten wir sofort durch den Einsatz eines Staublechs. Die verunfallte Zugmaschine sicherten wir mit dem Stab Fast Stützensystem. Nach dem Eintreffen der Bad Wildunger Gefahrstoffkomponente beschlossen wir den Tank gewaltsam mit unserem Akkuschrauber und Rettungsspreizer zu öffnen, um die Dieselabsaugpumpe einzuführen. Parallel pumpte die Betreiberfirma des verunfallten LKW’s mit einem weiteren Fahrzeug den Gülletank aus.

Hierbei bewährte sich wieder einmal unsere Grundausstattung an Ausrüstung für Gefahrstoff- und Umwelteinsätze, die wir im Abrollbehälter Technische Hilfe für erste Maßnahmen mitführen.

Von dem jetzt leeren Kraftstoff- und Gülletank ging nun keine weitere Gefahr mehr aus. Ein auf LKW-Bergung spezialisiertes Unternehmen nahm die aufwändige Bergung vor, wobei die Feuerwehr absicherte und unterstützte. Anschließend musste auf Anweisung der Unteren Wasserschutzbehörde vor Ort der kontaminierte Bach auf ca. 40m Länge mit 50 Sack Ölbindemittel „geflutet“ werden. Hessen Mobil begann direkt im Anschluss an diesen Einsatz mit dem Ausbaggern der kontaminierten Umwelt.

Nach langen 6 Stunden war dieser Großeinsatz beendet. Noch während des Einsatzes ereignete sich um die Mittagszeit ein Verkehrsunfall mit zunächst eingeklemmter Person zwischen Netze und Böhne. Dorthin wurde das Hilfeleistungstanklöschfahrzeug abgezogen.

Vielen Dank an alle Einsatzkräfte der beteiligten Hilfsorganisationen für die gute Zusammenarbeit.

Die Bergung im Zeitraffer