Einsatzdetails:
- Einsatznummer: 26-2025
- Alarmierungszeit: 2. April 2025, 10:38
- Einsatzdauer: 3 Stunden 39 Minuten
- Einsatzart: H KLEMM 1 Y
- Einsatzort: B485 Sachsenhausen > Selbach
- Einsatzleiter: Andreas Przewdzing
- Einsatzkräfte und Fahrzeuge: Florian Waldeck 5/19 , Florian Waldeck 5/40 , Florian Waldeck 8/11 , Florian Waldeck 8/19 , Florian Waldeck 8/23 , Florian Waldeck 8/43 , Florian Waldeck 8/65 , Florian Waldeck 9/40 Bürgermeister , Christoph 25 Siegen , Christoph 7 , DRK Rettungsdienst , LNA , Notarzt Bad Wildungen , Notarzt Korbach , Notfallseelsorge , OLRD , Polizei Nordhessen , promedica Rettungsdienst
- Alarmierungsart: App, Sirene, TETRA Pager
Einsatzbericht:
Die Feuerwehren Sachsenhausen, Waldeck und Netze wurden zu einem schweren Verkehrsunfall auf die Bundesstraße in Höhe Selbach alarmiert.
Bei Ankunft waren in 2 PKW’s insgesamt 3 Personen eingeklemmt bzw. eingeschlossen, darunter jeweils ein Schwerstverletzter. Der kritische medizinische Zustand erforderte eine Sofortrettung. Zunächst musste die Ausrüstung durch das weitläufige Trümmerfeld getragen werden.
Zwei Rettungssätze waren parallel im Einsatz. Das 1. Fahrzeug lag mit der Fahrerseite im Graben, was die Rettung erschwerte. Hierbei mussten wir das Dach abnehmen. Leider verstarb der Patient trotz jeder herausgeholten Minute – nur 5 Minuten nach Alarm waren die ersten Feuerwehreinsatzkräfte vor Ort und der Rettungsdienst noch früher – an der Einsatzstelle.
Von koordinatorischer Seite wurde vom Rettungsdienst mit Unterstützung unseres Einsatzleitwagens ebenfalls alles aufgefahren, um den Patienten die bestmögliche Versorgung zu ermöglichen. 2 Rettungshubschrauber aus Kassel und Siegen waren im Anflug. Neben 4 Rettungswagen und 2 Notärzten waren organisatorische Leiter des Rettungsdienstes sowie ein leitender Notarzt vor Ort.
Beim 2. Fahrzeug öffneten wir mit Schneidgerät und Spreizer die Fahrerseite mit einer großen Seitenöffnung. Wir befreiten den Fahrer nach einer aufwändigen Rettung aus seinem völlig zerstörten Fahrzeug. Eine weitere Insassin war im gleichen Fahrzeug eingeschlossen, die wir ebenfalls befreiten. Beide verließen die Einsatzstelle per Hubschrauber, dessen Start und Landung wir absicherten.
Nach der Rettung gab es noch Anzeichen, dass im 1. Fahrzeug womöglich eine weitere Person saß, die nicht aufzufinden war. Hierfür setzten wir die Drohne ein, um das Umfeld mittels Wärmebildkamera abzusuchen. Hierdurch und nach weiteren Ermittlungen konnte Entwarnung gegeben werden.
Nachdem alle Patienten die Einsatzstelle verlassen hatten und der Gutachter den Unfall aufnahm, hatten wir die traurige Aufgabe der Bergung des Verstorbenen aus seinem Unfallfahrzeug. Mittels maschineller Zugeinrichtung vom HTLF zogen wir das Fahrzeug auf die Fahrbahn. Hierdurch hatten wir ausreichend Platz für die aufwändige Bergung. Keine leichte Situation, bei der im Anschluss eine Notfallseelsorge für die Einsatzkräfte bereitstand.
Nachdem beide Fahrzeuge durch ein Abschleppunternehmen abtransportiert waren, reinigten wir das Trümmerfeld, nahmen ausgelaufene Betriebsstoffe auf und konnten den Einsatz nach 4 Stunden beenden.
Wir danken allen am Einsatz Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und wünschen den Betroffenen viel Kraft bzw. eine gute Genesung.
Bei ihrer Anfahrt wurden leider beide ersteintreffenden Feuerwehrfahrzeuge so behindert, dass sie Stoppen & ausweichen mussten. Grund hierfür waren Verkehrsteilnehmer, die mit der Situation einen Moment warten zu müssen so überfordert waren, dass sie die Notwendigkeit sahen, zu wenden. Sowas sehen wir leider immer wieder und ist umso mehr unverständlich, wenn das auch noch aus den vorderen Reihen passiert, die offensichtlich sehen, dass kaum Rettungsmittel vor Ort sind. Auch bei einspurigen Bundesstraßen gilt die Rettungsgasse.






