Rückblick (15.11.2014): Großbrand F4 in Sachsenhausen

Eine kleine Reise in die Vergangenheit – 8 Jahre zurück zum 15.11.2014 – einem der prägendsten und größten Feuerwehreinsätze in der Stadt Waldeck

An einem Samstagmorgen alarmierte die Leitstelle mehrere Stadtteilfeuerwehren nach Sachsenhausen in den Winterhagen zu einem Garagenbrand. Grundsätzlich erstmal ein routinierter Einsatz, doch es stellte sich ganz anders heraus.

Die ersten Einheiten standen einer riesigen Feuerfront gegenüber, die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen, was die Bilder bestens belegen. Erste Trupps starteten den Löschangriff unter Atemschutz, es kam zu Explosionen. Von einem Garagenbrand war dieser Einsatz weit entfernt, ein gesamter Gebäudekomplex brannte und das Feuer griff bereits auf eine Lagerhalle über. Wir leiteten einen massiven Außenangriff ein, doch das Feuer zündete auf die angrenzende Lagerhalle durch.

Im Einsatzverlauf, mittlerweile auf das Einsatzstichwort F 4 erhöht, kamen 3 Drehleitern zum Einsatz – aus Korbach, Bad Arolsen und Wolfhagen, um das Feuer von oben zu bekämpfen. Ein solches Großaufgebot an Einsatzmitteln gab es noch nicht sehr oft. Auch die Berufsfeuerwehr Kassel war mit einem Abrollbehälter Atemschutz im Einsatz, denn Atemschutzgeräte wurden in unzähligen Mengen benötigt. Durch die enorme Rauchentwicklung waren Messfahrten des GABC-Erkunders erforderlich, Türen und Fenster mussten selbst in umliegenden Stadtteilen geschlossen bleiben.

Während der Löscharbeiten kam es zu weiteren Explosionen. Mit massiven Löschmaßnahmen über C-, B- und Wenderohre, unter anderem auch mit Schaum, konnte das Feuer durch die 140 Einsatzkräfte aus 10 Feuerwehren unter Kontrolle gebracht werden. Die Halle musste eingerissen werden, um an alle Glutnester zu gelangen. Auch Nachlöscharbeiten waren nötig. Die Wasserversorgung war eine echte Herausforderung, sodass auch auf die Zisterne am Feuerwehrhaus zurückgegriffen werden musste.

Dieser Einsatz war mit Sicherheit einer, der vielen Einsatzkräften noch lange in Erinnerung bleiben wird und der zeigte, wie gut die Zusammenarbeit der Feuerwehren funktioniert – egal ob Stadtteil-, Stadt- oder Landkreisübergreifend. Alle Einsatzkräfte verhinderten durch ihre Professionalität zusammen einen noch größeren Schaden, insbesondere auch zum Schutz der umliegenden Objekte. Nicht zuletzt durch den Einsatz von gleich 3 Drehleitern bleibt er auch für die Sachsenhäuser Bürger noch lange in Erinnerung, denn das gab es weder vor noch nach 2014 ein weiteres Mal.

Heute genau 8 Jahre danach sieht man keine Spuren eines der größten Brände in der Geschichte Sachsenhausens mehr. Der Komplex ist glücklicherweise wiederaufgebaut und in Benutzung, als ob nie etwas gewesen wäre.